Reza Safavian Meistergitarre 2020 – Deutschland

Manche halten die Double-Top-Gitarren für die Instrumente der Zukunft mit hohem Entwicklungspotential. Allerdings bleibt die Beherrschung dieser Bauart schwierig und wir sehen, dass einige Gitarrenbauer sich darin versuchen, ohne sich der vielseitigen Facetten dieser Instrumente wirklich klar zu sein. Im schlimmsten Fall klingen die Prototypen, die wir bekommen und wieder zurückschicken, mittelmäßig laut, haben ein Ungleichgewicht zwischen Tiefen und Höhen und einen künstlichen Klang ohne jeden Charme. Es reicht eben nicht, zwei Decken mit Nomex auf einen klassischen Korpus zu kleben, um eine Double-Top-Gitarre zu bauen. Die unterschiedlichen Dicken der zwei Decken und des Nomex spielen eine entscheidende Rolle und die Beleistung hat eine völlig andere Funktion. Nur Erfahrung und Experimentieren bringen einen da vorwärts.
Die deutschen Gitarrenbauer sind augenblicklich die einzigen, denen es wirklich gelingt Double-Tops zu bauen, deren Klang Lautstärke und Schönheit in sich vereinen. In mehr als 20 Jahren haben Sie ein echtes Know-How erworben, das man bei Gitarrenbauern wie Matthias Dammann, Gernot Wagner, Antonius Müller, Andreas Kirschner, Andreas Kirmse, Michael Brück, Dieter Müller, Jacob Liebisch und Carsten Kobs findet. Sie gehören zu einer Schule und sind wegweisend.
Wir dachten alle großen deutschen Gitarrenbauer zu kennen. Nun haben wir Reza Safavian entdeckt, ein junger deutscher Gitarrenbauer, der sich auf Double-Tops spezialisiert hat. Er ist Matthias Dammann nah und baut Gitarren, die wie Dammanns klingen.
Kraft, Gleichgewicht, fruchtige Höhen, eine herrliche Trennung der Töne und ein eher langes Sustain für eine Double-Top. Seine Hölzer und seine Handwerkskunst stammen von Matthias Dammann. Die Freude beim Spielen ist enorm und die Gitarrenbauerarbeit perfekt. Beim Probespielen bei uns im Studio schloss ich die Augen und eine Sekunde lang dachte ich, David Russell sei da und spiele, so ähnlich war der Klang dem einer klassischen Gitarre von Matthias Dammann. Welch großes Glück wir haben.